Jenseits des Erfolgs: Wie Resilienz im Berufsalltag wirklich zählt

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In einer Welt, die ständige Performance fordert, vergessen wir oft den wichtigsten Faktor für nachhaltigen Erfolg: **Resilienz im Berufsalltag**. Meine vergangene Woche sah auf dem Papier aus wie das Paradebeispiel eines High-Performers. Ich habe für eine Unternehmensberatung Podcasts editiert und Social Cutdowns geschnitten. Ich habe Fachartikel verfasst. Für eine große Kölner Agentur stand ich als Regisseur am Set, um einen TV-Spot für einen Telekommunikationsriesen zu drehen. Dazwischen habe ich mich tief in komplexe KI-Weiterbildungen gestürzt, habe SWOT-Analysen erstellt und KI-Reifegrade bewertet. Doch diese Liste der Errungenschaften erzählt nur die halbe Wahrheit. Denn echte Stärke zeigt sich nicht im Output, sondern im Umgang mit den Phasen, in denen der Bildschirm schwarz bleibt.

Der Spagat zwischen Regiestuhl und Wasserschaden

Die Vielfalt meiner Aufgaben war extrem. Eben noch dirigierte ich ein Filmteam und achtete auf jede Nuance im Schauspiel, im nächsten Moment stand ich in meinem Wohnmobil und reparierte einen potenziellen Wasserschaden. Dieser harte Kontrast erdet. Er zwingt einen dazu, den Kopf vom „Business-Modus“ auf „Überlebens-Modus“ umzuschalten.

Parallel dazu lief das ganz normale Leben weiter. Ich war mit meinen Kindern auf dem Spielplatz, habe Weihnachtsgeschenke besorgt und stand am Herd, um Essen zu kochen. Ich habe mir sogar die Zeit genommen, zum Friseur zu gehen. Abends tauchte ich in andere Welten ab, schaute Folgen von „Pluribus“ und „Slow Horses“. In meiner Freizeit feilte ich an meinen Skills im Bereich der KI-Automatisierung. Von außen betrachtet: Ein Leben auf der Überholspur. Alles im Griff. Alles effizient.

Doch Effizienz ist kein Schutzschild gegen das Leben selbst. Und genau hier liegt der Punkt, den viele Kommunikationsprofis und Selbstständige übersehen. Wir definieren uns über das, was wir tun, nicht über das, was wir sind. Wir optimieren unsere **Resilienz im Berufsalltag**, vernachlässigen aber oft die Wartung unserer inneren Maschine.

Wenn sich dunkle Wolken über den Erfolg schieben

Was niemand auf LinkedIn liest: In genau dieser Woche kam ich gerade erst aus einer depressiven Episode gekrochen. Ich kenne das Gefühl, wenn sich das Leben schwer und dunkel anfühlt. Wenn man die schwarzen Wolken nicht mehr als Wetterphänomen sieht, sondern als das neue Normal akzeptiert. In solchen Momenten wirken all die beruflichen Erfolge, die Regie-Jobs und die KI-Analysen seltsam farblos. Man funktioniert, aber man fühlt nicht.

Das ist der Moment, in dem viele von uns scheitern. Nicht im Job, sondern an sich selbst. Wir glauben, wir müssten immer strahlen. Wir müssten immer liefern. Doch das ist eine Lüge. Meine Rettung in dieser Zeit waren nicht die abgeschlossenen Projekte. Es war die Rückbesinnung auf alte Weisheiten.

Marc Aurel und die Akzeptanz des Vorübergehenden

Ich habe wieder angefangen zu meditieren. Ich habe Marc Aurel gelesen. Die Stoiker wussten schon vor Jahrtausenden, was wir heute mühsam in Therapien lernen müssen: Alles zieht vorbei. Die dunklen Wolken sind real, aber sie sind nicht der Himmel. Dahinter wartet immer der Sonnenschein. Diese Erkenntnis klingt banal, ist aber in der akuten Situation lebensrettend.

Es hilft, sich klarzumachen, dass wir nicht unsere Gefühle sind. Wir sind der Beobachter unserer Gefühle. Wenn wir lernen, einfach dranzubleiben, weiterzumachen – auch wenn es nur kleine Schritte sind –, dann kehrt das Licht zurück. Mutig bleiben bedeutet nicht, keine Angst zu haben. Es bedeutet, mit der Angst im Gepäck trotzdem den nächsten Schritt zu tun.

Wir sind gut. Wir reichen aus. Das Leben ist schön, auch wenn wir es zeitweise nicht spüren können. Wenn Sie gerade in einem ähnlichen Spannungsfeld zwischen beruflicher Hochleistung und persönlicher Herausforderung stehen, denken Sie daran: Sie müssen das nicht alleine tragen. Manchmal hilft ein Austausch, um die Wolken wieder ziehen zu lassen.

Lassen Sie uns darüber sprechen, wie wir Ihre Kommunikation – und vielleicht auch Ihre Sicht auf die Dinge – klarer gestalten können. Melden Sie sich gerne bei mir.

Quellen
https://www.projekt-gutenberg.org/antonius/selbstbe/selbstbe.html

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